Volkswagen wird künftige Kleinwagen ausschließlich elektrisch anbieten. Nach Angaben von VW-Markenchef Thomas Schäfer lassen sich Modelle mit Verbrennungsmotor in den unteren Fahrzeugklassen aufgrund der verschärften EU-Abgasvorgaben wirtschaftlich nicht mehr darstellen. Das sagte Schäfer im Gespräch mit der Zeitschrift "auto motor und sport".
"Neue Modelle mit Benziner in der Polo-Klasse und darunter noch einmal anzubieten, ergibt mit Blick auf die künftige Abgasregulierung keinen Sinn. Sie wären zu teuer für unsere Kunden. Die Zukunft in diesem Segment ist elektrisch", so Schäfer in der neuesten Ausgabe.
Entsprechend werden die neuen Modelle ID. Polo und ID. Cross, die 2026 auf den Markt kommen, sowie der ID. Every1 (2027) ausschließlich mit Elektroantrieb angeboten. Alle drei basieren auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten MEB+ und erhalten keine Varianten mit Verbrennungsmotor.
Auch der Wasserstoffantrieb spielt für Volkswagen keine Rolle. Während Wettbewerber wie BMW an der Brennstoffzelle festhalten, sieht Schäfer darin keine Perspektive für das Volumensegment. Es fehle an verfügbarem grünem Wasserstoff, zudem sei die Technik teuer und wenig effizient. Für eine schnelle Dekarbonisierung von Volumenmodellen komme aus seiner Sicht nur der Elektroantrieb infrage.
Der ID. Polo startet im Frühjahr 2026 mit drei Leistungsstufen: 85 kW (116 PS), 99 kW (135 PS) und 155 kW (211 PS). Im weiteren Verlauf des Jahres folgt der ID. Polo GTI mit 166 kW (226 PS). Die beiden schwächeren Varianten sind serienmäßig mit einer 37 kWh großen Hochvoltbatterie (netto) auf LFP-Basis ausgestattet, die mit bis zu 90 kW an DC-Schnellladesäulen geladen werden kann. Die stärkeren Versionen nutzen eine NMC-Batterie der neuen PowerCo-Einheitszelle mit 52 kWh nutzbarem Energiegehalt. Sie ermöglicht Reichweiten von bis zu 450 Kilometern und DC-Ladeleistungen von bis zu 130 kW.
Technisch kennzeichnet den ID. Polo ein neu entwickelter elektrischer Frontantrieb auf Basis des MEB+. Der neue Antrieb reduziert Bauteilanzahl, Gewicht und Komplexität und senkt damit Kosten und Verbrauch. Gleichzeitig ergeben sich Vorteile bei der Raumausnutzung. Zum Einsatz kommt die neue Volkswagen E-Maschine APP 290.
Die Hochvoltbatterie ist flach im Fahrzeugboden integriert und nutzt die Cell-to-Pack-Technologie der PowerCo-Einheitszelle. Dabei werden die Zellen ohne Modulgehäuse direkt zu einem Batteriepaket zusammengeführt. Das spart Bauraum und Gewicht und erhöht die Energiedichte um rund zehn Prozent.
Mit dem MEB+ ziehen zudem Assistenzsysteme der nächsten Generation in den ID. Polo ein. Dazu gehört der weiterentwickelte Travel Assist, der eine assistierte Quer- und Längsführung sowie einen unterstützten Spurwechsel auf Autobahnen ermöglicht. Erstmals bietet das System im ID. Polo auch eine Ampel- und Stoppschild-Erkennung.
Der ID. Polo ist 4.053 Millimeter lang, 1.816 Millimeter breit und 1.530 Millimeter hoch. Der Radstand beträgt 2.600 Millimeter. Trotz ähnlicher Abmessungen zum weiterhin gebauten Polo auf MQB-Basis bietet das Elektro-Modell mehr Platz im Innenraum. Die Beinfreiheit wächst um 19 Millimeter, insbesondere im Fond.
Auch Innenraumbreite und Kopffreiheit nehmen zu. Das Kofferraumvolumen steigt um 24 Prozent auf 435 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen stehen bis zu 1.243 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Preislich soll der ID. Polo bei rund 25.000 Euro beginnen, die Weltpremiere ist für das Frühjahr 2026 geplant.








