Begründet wird das mit mehr Fahrzeugsicherheit und weniger Verkehrstoten
Als Neuwagen nach 36 Monaten zur Prüfuntersuchung, danach alle zwei Jahre zum TÜV. So kennen wir es in Deutschland. Doch die EU-Kommission will das ändern: In Zukunft sollen Autos, die zehn Jahre und älter sind, jährlich untersucht werden. So soll die Verkehrssicherheit erhöht und die Zahl der Unfallopfer gesenkt werden.
Im Wortlaut heißt es: "... for cars and vans older than 10 years". Also sind auch Transporter gemeint. Im Sinne ihrer "Vision Zero" befürwortet die Kommission jede sinnvolle Maßnahme, die die Zahl der Verkehrsunfälle und der Unfallopfer senken kann. Allein im Jahr 2024 wurden rund 19.800 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Dies ist ein Grund, warum man die Vorschriften für die technische Überwachung überarbeiten möchte. Der andere Grund sind die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.
Ältere Fahrzeuge seien pannenanfälliger, und Studien hätten gezeigt, dass sie häufiger in Unfälle verwickelt sind und einen höheren Anteil an Fahrzeugen mit hohem Schadstoffausstoß haben. Da Autos für den weitaus größten Teil der Todesfälle verantwortlich seien, und selbst wenn technische Defekte nur einen relativ geringen Anteil an den Unfallursachen ausmachten, könne die jährliche Inspektion älterer Autos einen erheblichen Unterschied machen, so die Kommission.
In den meisten Mitgliedstaaten werden Autos und Lieferwagen, die älter als 10 Jahre sind, bereits jährlich geprüft, in einigen sogar schon nach 3 oder 4 Jahren (in allen EU-Mitgliedstaaten werden schwere Nutzfahrzeuge ab dem ersten Jahr jährlich geprüft).
In den anderen 11 Mitgliedstaaten würde die Einführung jährlicher Prüfungen von Pkw und Kleintransportern zu einem Rückgang der Zahl der Getöteten und Verletzten um etwa 1 Prozent führen. Dies bedeutet, dass über einen Zeitraum von 25 Jahren fast 1850 Menschenleben gerettet und 21.400 schwere und 120.500 leichte Verletzungen vermieden würden (oder ca. 74 Todesfälle, 850 schwere und 4.800 leichte Verletzungen pro Jahr).
Bevor diese Maßnahmen umgesetzt werden, braucht es noch die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten. Unsere Meinung dazu: Ist die EU nicht selbst schuld, dass immer mehr Menschen auf ältere Autos angewiesen sind? Immer mehr vorgeschriebene Assistenzsysteme verteuern Neuwagen und schrecken die Kunden ab. Offen bleibt, wie die umsatzstarke Oldtimer-Branche auf die Ideen der Kommission reagieren wird. Und schließlich ist ein jährlicher TÜV-Besuch eine zusätzliche finanzielle Belastung des Bürgers.